Ein kleines Schild, eine silberne Schachtel und ein Schock im Wert von Tausenden von Euro!
**Exquisite Silberdose aus dem Jahr 1872, die Experten und Sammler gleichermaßen begeistert**
Der Experte der Sendung *Bares für Rares* erkannte sofort, dass es sich beim Anblick des vom Teilnehmer mitgebrachten Gegenstands definitiv nicht um eine gewöhnliche Blechdose handelte. Schon ohne sie zu berühren, vermutete er, dass es sich um ein seltenes Stück aus Edelmetall – höchstwahrscheinlich Silber – handelte.
Torsten, der Teilnehmer, stellte die Dose als **Familienerbstück** vor, das er im Auftrag seines Vaters mitgebracht hatte. Er erzählte, sein Vater habe die Dose nach dem Tod seiner Großmutter vor etwa 15 Jahren aufbewahrt. Als Torsten seinen Vater kürzlich in den Sommerferien besuchte, zeigte ihm sein Vater die Dose und schlug vor, sie doch einmal zur Sendung *Bares für Rares* mitzubringen. Schnell wurde die Idee Wirklichkeit – und Torsten stand im Untersuchungsraum, dem Experten gegenüber.
Bei näherer Betrachtung lobte der Experte die Dose in höchsten Tönen. Es handelte sich um ein Meisterwerk exquisiter Handwerkskunst, die perfekte Imitation einer hölzernen Zigarrenkiste, einschließlich der Holzmaserung, der dekorativen Papierstreifen (Banderolen) und der scharfen handgeschnitzten Motive. Das Besondere daran war, dass die gesamte Kiste aus dickem, reinem Silber gefertigt war, was ihr ein solides, schweres Gefühl verlieh und sie sich wie mit Papier versiegelt perfekt öffnen und schließen ließ.
Auf dem Deckel der Kiste befanden sich Inschriften in kyrillischer und lateinischer Schrift, darunter die Worte „importierter Tabak“ und „Havan“, die darauf hindeuteten, dass der Tabak aus Havanna, Kuba – und nicht aus Russland – stammte. Darüber hinaus befindet sich die Inschrift „Prinzessin Dagmar“, die sich vermutlich auf Prinzessin Dagmar von Dänemark bezieht, die 1864 nach Russland reiste, um Zar Nikolai zu heiraten. Nach seinem Tod ein Jahr später heiratete sie jedoch seinen jüngeren Bruder Alexander II., den späteren Zaren.
Anhand der Markierungen auf der Schatulle können Experten die Herkunft genau bestimmen: Die Schatulle ist in Sankt Petersburg gestempelt, trägt das Stadtwappen, den Namen des Prüfers Ivan Jefseniev und insbesondere den Namen des berühmten Herstellers Sasikov – des Juweliers, der die Zarenfamilie belieferte. Das Herstellungsjahr ist deutlich mit 1872 gekennzeichnet. Es handelt sich um ein antikes, seltenes und historisch wertvolles Objekt.
### **Bewertung und Erwartungen des Verkäufers**
Torsten hofft, die Schatulle für rund 3000 Euro verkaufen zu können. Die Schätzung des Experten lag jedoch deutlich höher. Basierend auf dem Silbergehalt von 875 (gekennzeichnet mit 84 Zolotnik), dem Gewicht von ca. 1200 Gramm, der handwerklichen Verarbeitung, dem Namen des Herstellers und dem historischen Wert lag der Schätzpreis bei 5000–6000 Euro.
### **Dramatisches Bieten im Verhandlungssaal**
Im Auktionssaal präsentierte Torsten die Silberschatulle aus Russland, die sofort die Aufmerksamkeit der Händler erregte. Einer von ihnen, der mit Eiche vertraut war, war von der Echtholzimitation der Silberschatulle beeindruckt.
Das Gebot begann bei **1100 Euro** und stieg schnell in kleinen Schritten. Als Torsten verriet, dass die Schätzung des Experten zwischen **5000 und 6000 Euro** lag, änderte sich die Situation. Das Gebot schnellte schlagartig in die Höhe und überschritt innerhalb weniger Sekunden die 3000-Euro-Marke. Der erbitterte Wettstreit erreichte **4750 Euro**, als eine Händlerin beschloss, den Wettstreit mit der Frage zu beenden:
> „Möchten Sie mir diese wunderschöne Silberschatulle für 4750 Euro verkaufen?“
Torsten stimmte freudig zu, und beide waren gerührt. Obwohl die Schatulle leer war, war der Käufer dennoch von ihrem hohen historischen und ästhetischen Wert „berührt“.
### **Happy End für ein besonderes Stück**
Torsten erhielt einen Teil des Geldes sofort, der Rest wurde überwiesen. Verkäufer und Käufer waren zufrieden und schlossen eine seltene Transaktion ab. Der Experte betonte außerdem: **„Eine perfekte Handarbeit und ein Zeugnis der Goldschmiedekunst des 19. Jahrhunderts.“**
Bares für Rares beweist einmal mehr: Jede Antiquität hat nicht nur einen materiellen Wert, sondern schlägt auch eine Brücke zwischen Generationen und erzählt eine emotionale Geschichte.